Der Hufschmied

Ein Hufschmied, in Deutschland offiziell Hufbeschlagschmied genannt, ist ein Spezialist für die Pflege (das Ausschneiden) und das Beschlagen von Pferdehufen mit Hufeisen oder anderen Materialien (Hufbeschlag). Die Hufeisen stellt er traditionell auch selbst im Schmiedeprozess her bzw. passt sie der Form des Pferdehufes an. Die Arbeit beinhaltet auch die Behandlung verletzter und kranker Hufe.

Hufschmied bei der Arbeit, Torsten Becker, schmiedet ein Eisen

Aufgabenbereich

Der traditionelle Aufgabenbereich des Hufschmieds ist der Beschlag von Pferdehufen mit Hufeisen. Dazu gehört auch die Zubereitung des Hufes für den Beschlag durch Ausschneiden und Raspeln des Horns. Bei Stellungsfehlern, Hufkrankheiten wie Hufrehe oder Hohle Wand wird der Schmied auch therapeutisch tätig, indem er durch das Anbringen spezieller Beschläge den Heilungsprozess unterstützt.

Neben dem Beschlag bieten viele Hufschmiede heutzutage auch die Anpassung von Hufschuhen an, die entweder dauerhaft an den Huf geklebt werden oder wie ein Schuh für jeden Ausritt dem Pferd angezogen werden.

Ausbildung

Die Ausbildung zum Hufbeschlagschmied wurde völlig überarbeitet. Bislang war dafür eine abgeschlossene Ausbildung im Metallhandwerk als Grundlage notwendig, an die sich ein Praktikum, ein Lehrschmiedeaufenthalt und die staatliche Prüfung anschlossen.

Folgende Möglichkeiten sieht die neue Regelung vor:

1. Grundausbildung im Metallbau, Fachrichtung Metallgestaltung, Kernbereich Hufbeschlag mit Gesellenprüfung; anschließend viermonatiger Vorbereitungslehrgang an einer staatlich anerkannten Hufbeschlagschule und staatliche Hufbeschlagprüfung.

2. Eine beliebige abgeschlossene Berufsausbildung; einmonatiger anerkannter Einführungslehrgang; 24-monatige Fortbildung in sozialversicherungspflichtiger Anstellung bei einem staatlich anerkannten Hufbeschlagschmied, welcher den Hufbeschlag mindestens drei Jahre hauptberuflich ausübt; anschließend viermonatiger Vorbereitungslehrgang an einer staatlich anerkannten Hufbeschlagschule und abschließende staatliche Hufbeschlagprüfung. Auf Antrag kann die Fortbildungsdauer verkürzt werden, beispielsweise durch Berufsabschlüsse im Bereich der Pferdehaltung

3. Übergangsregelung: Personen, die vor dem 1. Januar 2007 bereits gewerblich in der Hufbearbeitung tätig waren (Hufpfleger) und diese mindestens zwei Jahre ununterbrochen ausgeübt haben, können innerhalb von fünf Jahren nach Inkrafttreten der Verordnung den viermonatigen Vorbereitungslehrgang an einer staatlich anerkannten Hufbeschlagschule besuchen und die Hufbeschlagprüfung ablegen.